Warum sollen wir uns erinnern?
„Der Nationalsozialismus, Judenvergasung, Krieg, Verbrechen, Quälerei, Faschismus, Rassismus, Antisemitismus… Ja, ich weiß doch, was da alles passiert ist. Das hatten wir schon gefühlte 1000mal im Unterricht. Reicht es nicht irgendwann? Wieso müssen wir uns immer wieder damit befassen? Das ist doch schon Ewigkeiten her. Wieso sollen wir uns daran erinnern? Wieso soll gerade ICH mich erinnern? Ich tu doch keiner Fliege was zu leide.“
„Nun ja, es ist immer einfacher wegzuschauen, als sich mit unangenehmen Themen zu konfrontieren!“
Während der NS-Zeit töteten die Nationalsozialisten ungefähr 6 Millionen Juden und Andersdenkende. Darunter vielen zum Beispiel Homosexuelle oder Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung. Der Holocaust forderte so viele Todesopfer, wie es kein anderes Ereignis in der deutschen Geschichte jemals getan hatte. Die Erinnerung an die NS-Zeit und ihre Opfer gehören zu unserer Identität. Unsere Geschichte hat unser Land geprägt.
Wir können unsere Geschichte nicht ändern, aber wir haben die Möglichkeit es besser zu machen. Für die nachfolgende Generation ein Vorbild sein. Rosa Luxemburg, eine Frau, die sich für Demokratie und gegen Nationalsozialismus einsetzte, hat einmal gesagt, „Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen wer wir wirklich sind, sondern unsere Entscheidungen.“ Lasst uns die Entscheidung treffen, sich immer wieder zu erinnern. Damit diese Geschehnisse NIE WIEDER passieren. Zeitzeugen wird es in ein paar Jahren nicht mehr geben. Umso wichtiger ist es, dass die Erinnerung in der heutigen Zeit weiterlebt. In unseren Köpfen, durch Gedenktage, durch Denkmäler, durch Bücher, KZ-Besuche, durch Schulprojekte, die zur Vorbeugung von Antisemitismus dienen und vieles mehr. In den vergangenen Jahren hat die Zahl an antisemitischen Anschlägen und Verbrechen zugenommen. Der Anschlag in Halle ist ein Beispiel dafür. Wir müssen uns erinnern, damit dieses NIE WIEDER eine feste Bedeutung bekommt und auch behält. Damit wir in Zukunft einen friedlichen Weg gehen. Einen Weg voller Ziele und Freiheiten, voller Gerechtigkeit und Empathie. Unsere Welt braucht mehr respektvollen Umgang, mehr Liebe, mehr Toleranz und mehr Akzeptanz. Mehr Akzeptanz dafür, dass wir alle individuell sind! Erinnere DU dich immer wieder auf´s Neue, damit die Welt in der DU leben wirst, in der wir alle leben werden, all diese positiven Werte als selbstverständlich sehen kann. Wir tragen keine Schuld mehr, aber wir tragen Verantwortung. Verantwortung dafür, dass die Zeit des Nationalsozialismus nie wiederkehrt. NIE WIEDER!